Geschichte
Geschichtlicher Überblick
Die Samtgemeinde Rehden wurde im Jahr 1972 gebildet und besteht aus den fünf Mitgliedsgemeinden Barver, Dickel, Hemsloh, Rehden und Wetschen. Die Samtgemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich strukturiert. In den Mitgliedsgemeinden ist eine Streuung von Gewerbebetrieben vorhanden. Im Jahr 1953 wurde in der Gemeinde Rehden ein bedeutendes Erdgasfeld fündig. Ein großes Geestmoor in den Gemeinden Hemsloh und Rehden ist als Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Ausgedehnte Waldgebiete in den Gemeinden Rehden, Hemsloh und Dickel laden zu erholsamen Wanderungen ein.
Der Ort Rehden ist sehr alt, denn bereits in der Zeit von 854 bis 877 hatte hier ein Edler namens Belo Besitz. Auch das Kloster Corvey unterhielt in sehr früher Zeit in diesem Raum Stellen. In alten Urkunden wird Rehden im 9. und 11. Jahrhundert Redun, in den späteren Jahrhunderten stets Rehden geschrieben. Der Name Rehden ist aus dem altniederdeutschen “hriod″ und dem mittelniederdeutschen “red″ - das heißt Ried, Schilf oder Röhricht abzuleiten. Zwischen 1238 und 1250 wird Rehden unter den Ortschaften genannt, aus denen das Stift Osnabrück Bezüge erhielt. Im Zusammenhang mit Rehden werden auch die Edlen Herren Otto und Burchard zu Diepholz erwähnt.
Im Jahr 1219 wird im Zusammenhang mit dem Ort Barver das Adelsgeschlecht de Bervere genannt. Der Ort bestand schon in der Zeit, als die Abtei Corvey in der Grafschaft Diepholz und auch hier den Zehnten erhob. 1525 erhielt die Dorfschaft Barver vor dem Edlen Herren Friedrich von Diepholz die Erlaubnis, ein eigenes Gotteshaus zu bauen. Dieses ist heute nicht mehr vorhanden; an seiner Stelle ist 1778 ein Neubau in Fachwerk errichtet worden, welcher heute noch besteht.
Zu dem Ort Dickel ist zu sagen, dass schon von 1238 bis 1250 ein Thetmarus de Diekla vorkommt. Von diesem Adelsgeschlecht ist der Name Dickel abzuleiten. Der Name Dickel wird also bereits im 13. Jahrhundert genannt. Zu dieser Zeit hatte hier ebenfalls das Kloster Corvey Güter.
Hemsloh: Dieser Name bedeutet das Holz oder der Wald des Hemme. Nach dem alten Corveyschen Heberegister aus dem 12. und 13. Jahrhundert wird der Ort Hemsloh bereits im 9. und 10. Jahrhundert genannt. Um die Zeit 1238 bis 1250 wird auch Gerlacus de Hemeslo erwähnt, woraus sich ergibt, dass es ein Adelsgeschlecht gab, das nach dem Ort den Namen führte und ohne Zweifel hier seinen Sitz hatte.
Bereits 1238 bis 1250 gehörte Wetschen zu den Ortschaften, aus denen das Stift Osnabrück Bezüge erhielt. Der Name Wetschen wird von dem alten Adelsgeschlecht von Weddesche abgeleitet. Die Edlen von Diepholz besaßen hier im 14. Jahrhundert Eigentum. Das Adelsgeschlecht von Weddesche soll 1418 ausgestorben sein. Die letzten vom Namensstamm des Geschlechts waren Johann und Dethard von Weddesche. Dieses Adelsgeschlecht war seit Jahrhunderten mit dem Zehnten belehnt. Solche Belehnungen erfolgten auch 1432 seitens des Herzogs von Jülich an den Domherrn von Weddesche zu Osnabrück. Es zeugt von dem Alter und Ansehen dieses Geschlechts, dass schon damals ein Mitglied dieser Familie Domherr zu Osnabrück war.